Homeoffice & Homeschooling funktioniert NICHT einfach parallel
Livehacks für Familien – für entspannteres Surfen der zweiten Corona-Welle
Homeschooling & Homeoffice: Familien lieben diese Kombination – nicht. Arbeiten und Lernen lehren zeitgleich. Wie soll das eigentlich funktionieren? Die ersten Wochen der Corona-Schulschließungen für uns eine riesige Herausforderung. Ich lerne am liebsten praxisorientiert, durch ausprobieren und direkt. Mitten in der Gefühle-Achterbahn musste ein Plan her. Sofort. Welche Methode eignet sich für Projekte am besten, die nicht von A-Z durchgeplant werden können. Bei denen sich externe Faktoren ständig ändern? Richtig: SCRUM (Mehr dazu im Glossar). Allso bedienten wir uns direkt an Elementen daraus. Damit entstand – liebevoll Scrum4Family genannt – ein klares Regelwerk. Diese Wochen-Struktur gab uns zum einen Halt, zum anderen wenigstens etwas Planungssicherheit im Chaos. Damit fuhren wir dann also- Woche für Woche – wie die Bundesregierung auf Sicht.
Jetzt im November sind wir mitten in der zweiten Welle, deshalb findet Ihr nachfolgend unsere selbst erprobten und optimierten Livehacks.
Tipps & Tricks für Homeschooling und Homeoffice – ohne Nervenzusammenbruch:
- Wochenplan / klare Struktur
Von Montag – Freitag gilt ein vorab definierter Stundenplan (Zeiten & Inhalte) für alle Teammitglieder. Die Erwachsenen übernehmen abwechselnd die Sheriff-Rolle (=Chef des Tages) und führen morgens durch das Daily (für Kinder = Morgenkreis) und abends durch die Retro (für Kinder = Abendgedanken) - Verantwortlichkeiten / Aufgaben verteilen
Anfang jeder Woche werden Verantwortlichkeiten und zugehörige Aufgaben zugeteilt (Essensdienst, Einkaufsdienst, Lerncoach, Sportpartner) – Kinder und Erwachsene wechseln sich ab - Feste Sprechstunden
Damit beide Erwachsen konzentriert arbeiten und an Video-Meetings teilnehmen können, gibt es feste Sprechstunden-Zeiten für Rückfragen, gemeinsames Üben, etc. Dadurch haben alle Teammitglieder konzentrierte Fokuszeit für effizienteres Arbeiten. Bei echten Notfällen (No go: Hunger, Pipi, Durst, Spielpartner gesucht) wird natürlich trotzdem unterbrochen. - Essensplan
Was gibts zu Essen – wer kocht? Unsere absolute Archillesferse, haben wir dank eines spiessigen Essensplan in den Griff bekommen. Und manchmal auch einfach mittags etwas zum Abholen bestellt. - Stimmung & Motivation
„Ein Hoch auf uns“ – mit Marc Forster begann jedes morgendliche Daily – zum Abschluß zog jeder eine bärenstarke Motivationskarte. In den Pausen: Federball spielen, Waveboard üben oder wild tanzen. Hört sich trivial an, ist aber wichtiges Element, um Lagerkoller und kippender Stimmung vorzubeugen. - Ehrlichkeit
In unsicheren Zeiten Sicherheit vermitteln – das ist unserer Job als Eltern. Trotzdem haben wir nicht gelogen oder beschönigt und deshalb auch klar „Das weiß ich selbst auch nicht. So etwas wie Corona haben wir alle noch nicht erlebt und lernen alle jeden Tag dazu.“ geantwortet. - Beschäftigungsideen & Familienzeit
Eine Liste mit Beschäftigungsideen (Kleine Projekte, Oma & Opa anrufen, Bastelkiste sortieren, Lernapps testen, usw.) ist perfekt, um nicht gleich bequem bei dem Wunsch nach Tablet & TV zuzustimmen. Tipps für sinnvolle Beschäftigung gibts im Netz, zum Beispiel die umfangreiche Übersicht Homeschooling-Corona.de.
Besonders wichtig: Quality-Time mit Kuchen backen, Pyjama-Allday-Samstage, gemeinsamen Lesen, Familien-Fernsehprogramm (Alf, The Masqued Singer, Somebody feed Phil, etc.), Video-Konferenzen mit Freunden und Verwandten, usw.
Perfektionismus raus – Kreativität rein
Mit diesen Tipps kommen wir – und hoffentlich auch Ihr – entspannter durch diese verrückte Zeit und weitere Wellen.
Das Allerwichtigste: Vergesst den Perfektionismus! Findet eine Struktur, wie ihr als Familie da bestmöglich durchkommt. Eine weltweite Ausnahmesituation muss nicht nach üblichen Standards bewertet werden. Nutzt Eure Kreativität und seid großzügig zu Euch. Und den Corona-Speck trainiert Ihr Euch dann einfach im Frühjahr gemeinsam weg….