ABC-Liste bis
Daily Standup
Wie nutze ich ABC-Listen für Lernen und Kreativität? Was bedeutet eigentlich das Buzzword Agil und was passiert im Daily Standup? Was ich bisher gelernt hab – für Dich zusammengefasst im ersten Teil des Glossar.
ABC-Liste
Die ABC-Liste ist eine Kreativitäts-Technik. Kennengelernt habe ich sie über die großartige Lernexpertin Vera Birkenbihl. Neue Ideen entstehen hier ganz einfach durch freies Assoziieren anhand der Buchstabenstruktur. So einfach gehts:
– Fragestellung als Überschrift setzen
– Darunter alle Buchstaben des Alphabets nacheinander auf ein Blatt Papier schreiben
– Nun zu jedem Buchstaben passende Stichworte notieren,
Buchstaben wie I/J, P/O und X/Y/Z zusammenfassen
– Begrenzte Zeit (vgl. Timeboxing) hilft, sich nicht im Denken zu „verzetteln“.
10-15 Minuten sind aus meiner Sicht ideal.
– Am Ende der Zeit die 10 besten Ideen markieren. Mit diesen kann dann weiter gearbeitet werden.
Alpen-Methode
ALPEN ist eine Zeitmanagement-Methode (nach Lothar J. Seifert) und hat gar nichts mit Bergen zu tun. Obwohl… eigentlich doch. Denn es ist tatsächlich eine super Technik, um scheinbar unbewältigtere Arbeitsberge klar zu strukturieren und Aufgaben strukturiert umzusetzen. ALPEN bedeutet
Aufgaben definieren
Länge schätzen
Pufferzeiten einplanen
Entscheidungen treffen
Nachkontrolle
So einfach gehts:
Aufgaben definieren
Mach Dir zuerst eine To-Do-Liste. Das wichtigste: Schreibe wirklich ALLE anstehen Aufgaben detailliert auf, damit Du einen realistischen Überblick bekommst und Deine Zeit einteilen kannst. Oft sind es genau die Kleinigkeiten, die dann zu Zeitfressern werden können. Ideal wenn Du diesen Schritt bereits am Vortag erledigst, ich persönlich mach dies meist morgens zum Start.
Persönlicher Tipp: Als Bulletjournal-Fan schreibe ich mir Jahres-, Monats- und Wochen-Aufgabe detailliert auf. Damit breche ich mir große Ziele in kleine Aufgaben herunter und tracke meine Fortschritte. Mehr Infos dazu gibt >>hier
Länge schätzen
Nun schätze für jede Aufgabe die Zeitspanne. Achte darauf den Zeitaufwand
– realistisch
– Nicht zu knapp
– mit einem Zeitlimit
– Termine mit genauer Uhrzeit
zu schätzen.
Pufferzeiten einplanen
Es kommt immer anders, als man denkt und „Störungen“ – egal ob von extern und bei einem selbst – gehören zum Alltag dazu.
Damit Du entspannt und produktiv bleibst, plane Dir also Freiräume ein, die mit keinerlei Aktivitäten belegt sind.
Ein pragmatischer Helfer ist hierbei die 60:40 Regel.
– 60% wird konkret verplant
– 40% bleibt als Zeitpuffer für spontanes Reagieren und Umpriorisieren.
Denk dabei auch an Deinen Biorhythmus. Niemand ist immer gleich produktiv und Pausen helfen, um weiterhin gute Denkleistung zu bringen.
Entscheidungen treffen
Nicht alles ist gleich wichtig! Setze Dir klare Prioritäten, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche eher „die Kür“. Früher hab ich mich oft „verzettelt“, inzwischen helfen mir Priorisierungen wirklich sehr. Bester Freund auf meiner Lernreise: Mein Bulletjournal. Denn wenn ich Aufgaben immer wieder verschiebe oder auch gleich vorziehe, dann hat das einen Grund. Der liegt oft tiefer und wünscht sich Betrachtung.
Die Zeit dafür lohnt sich immer ;)…
Agil
Agil zu sein, bedeutet beweglich, flexibel zu handeln und zugleich eigeninitiativ und proaktiv zu handeln. Aus meiner Sicht steht dabei auch ganz klar die ständige Anpassungsfähigkeit im Fokus.
Ich persönlich bin großer Fan von agilen Projektmanagement-Methoden wie SCRUM oder Kanban auch bei Lernprojekten. Die erste Lockdown-Phase 2020 mit Homeoffice & Homeschooling haben wir „Family-SCRUM“ organisiert und profitierten in der unsicheren Situation stark von dem sicheren Regelwerk. Inzwischen gibt es auch im Schulkontext Ideen wie Edu-Scrum oder Scrum4Schools, die ich total genial finde.
Arbeit 4.0
Arbeit 4.0
New Work, Remote Work, Agiles Arbeiten, Digitalisierung, usw. – die Arbeitswelt 4.0 besteht aus unzähligen Buzzwords – und nicht nur diese verändern sich stetig.
Was in der Natur der Sache liegt, denn nichts ist so beständig wie der Wandel! Für mich eine der spannendsten Fragen: „Wie wird unsere Zukunft der Arbeit aussehen und wie wollen wir sie (mit-)gestalten?“ Doch wenn wir über Arbeit 4.0 sprechen, woher kommt dieser Begriff denn eigentlich?
Grundsätzlich beschreibt der Begriff die Veränderungen in den Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen, die durch die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) entsteht. Wir sind weltweit vernetzt, Prozesse werden digitalisiert, Menschen arbeiten zeit- und ortsunabhängig.
Die Entwicklung bisher
– Arbeit 1.0 (Ende 18. Jhd.)
Industrielle Revolution – Dampf- & Wasserkraft betriebene Maschinen. Güter wurden maschinell & in großen Stückzahlen produziert.
Harte Arbeit – erste Arbeitnehmerbewegungen entstehen
– Arbeit 2.0 (Ende 19. Jhd.)
Durch Elektrifizierung entsteht die zweite industrielle Revolution, weiterer Fortschritt ermöglicht Massenproduktion. Arbeit wird in immer kleinere Schritte unterteilt (Arbeitsteilung). Unternehmen verbessern Arbeitsbedingungen, Wohlstand – gesellschaftliche Mittelschicht bildet sich.
– Arbeit 3.0 (Spätes 20. Jhd.)
Dritte industrielle Revolution startet Ende der 1970er-Jahren. Computer und Industrieroboter werden entwickelt und in Arbeitsprozessen eingesetzt zur Unterstützung der menschlichen Arbeit. Automatisierung wächst. Dieser Fortschritt benötigt breitere Qualifizierung der Arbeitnehmer, parallel werden einfach Arbeiten durch Maschinen übernommen. Anstieg Anteil der Wissensarbeiter. Wohlstand der Arbeitnehmer steigt, Stärkung der Arbeitnehmerrechte.
– Arbeit 4.0 (ab 1990)
Durch rasante Verbreitung von Computern & Internet entsteht in den 1990ern die vierte industrielle Revolution ein. Weltweite Vernetzung & Globalisierung.
Künstliche Intelligenz entwickelt sich und wird erstmals eingesetzt.
Neue Berufe und Tätigkeitsfelder entstehen, existierende Berufsbilder bzw. Tätigkeiten verändern sich stetig oder fallen sogar ganz weg. Zum Beispiel mein Ausbildungsberuf Verlagskauffrau (IHK Abschluss 1999) wurde durch das Berufsbild Medienkauffrau ersetzt. Und seit meiner Ausbildung habe ich in sieben unterschiedlichen Berufsbildern gearbeitet
Die Arbeitswelt 4.0 verändert sich stetig und entwickelt sich weiter – wir alle werden vernetzter, digitaler und flexibler. Und müssen dies auch zukünftig sein.
In meinem Hauptjob bin ich Teil der ZD.B Themenplattform Arbeitswelt 4.0. Hier beobachten wir, dass in all der Veränderung vor allem die Themen (berufliche) Bildung und lebensbegleitendes Lernen an Bedeutung gewinnt. Im Fokus stehen vor allem die Kompetenzen, die wir jetzt und in Zukunft benötigen, um den großen Wandel aktiv mitzugestalten und Teil des Ganzen zu werden.
Axiome (NLP)
Bei den Axiomen (Grundannahmen) des NLP (Neuro linguistisches Programmieren) handelt es sich um Handlungsweisen und Überzeugungen, die die Basis für die Arbeit mit NLP bilden. Aus dieser Überzeugung hinaus arbeiten wir mit unseren Coachees:
8 Grundannahmen des NLP nach Richard Bandler*
- Die Landkarte ist nicht das Gebiet
= Jeder Mensch konstruiert seine eigene Wahrheit - Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion
=Es ist das kommuniziert worden, was bei dem anderen ankommt. Wir haben die Verantwortung für den Kommunikationsprozess und somit auch dass die Boschaft bei unserem Gegenüber ankommt. - Jeder hat alle Ressourcen in sich= Es kommt darauf an, sich einen Zugang zu diesen Ressourcen zu schaffen
- Wenn etwas nicht funktioniert, dann tue etwas anderes= Was funktioniert bleibt, was nicht funktioniert wird zukünftig anders gemacht
- Keine Fehler – nur Feedback=Fehler sind Helfer, wir lernen aus Ihnen und entwickeln uns mit Blick nach vorne stetig weiter
- Jedes Verhalten hat eine positive Absicht
=Selbst wenn das Verhalten schlecht sein mag, die Absicht dahinter ist stets gut. Jeder handelt in dem Moment bestmöglich - Das Verhalten einer Person ist nicht die Persönlichkeit
=Wir trennen zwischen Person und dem Verhalten. Leistung oder Fehler werden nie an die Person geknüpft, die persönliche Wertschätzung bleibt stets bestehen. - Körper & Geist beeinflussen einander
=Geist beeinflusst Gesundheit & Körper(haltung) hat Einfluss auf psychische Verfassung
*Mehr über Richard Bandler zum Einstieg findet Ihr sehr gut analysiert bei NLPeter
Barcamp
werden auch Unkonferenzen genannt. Allein das Wort und seine Bedeutung hat mir sofort gefallen!
Denn Barcamps funktionieren, im Gegensatz zu klassischen Konferenzen, ohne festes Programm & Referenten.
Lediglich die Struktur & Zeitrahmen bilden die Basis für den Event.
Die Inhalte werden von den Teilnehmern zum Start des Barcamps vorgestellt. Jeder kann hierbei auch Sessiongeber werden, der ein Thema vorstellen oder zur Diskussion stellen möchte.
Mehr Details findest Du hier im Erklärvideo von Jan Vedder
Bullet Journal
Mein Bullet Journal dient der (kreativen) Selbstorganisation. Die Methode ermöglicht Zeitplanung, Erinnerungen, Aufgabenlisten, Ideenfindung und Organisation in einem einzigartigen Notizbuch und wurde von Ryder Carroll (sehr lesenswertes Buch!) entwickelt.
Für mich persönlich ist es das Supertool, um meine 100+1 Ideen, täglichen Aufgaben und mein Gedanken-Chaos zu strukturieren. In kreativen Phasen ergänze ich noch Sketchnotes und Erinnerungsstücke dazu, wenn es mal schnell gehen muss dann reichen auch Notizen und Textmarker völlig. Zur Selbstreflexion und persönlichen Weiterentwicklung sind integrierte Tracker (Fitness, Zielerreichung, Weiterbildung, etc.) meine Favoriten. Bleibt cool & verliert Euch nicht auf Pinterest. Dort gibt es super Inspirationen – aber um perfekt sein & Kunst geht es eben nicht. Stress raus – nicht rein ;)…
Neugierig? Dann meld Dich bei mir, demnächst gibts mehr dazu
Business Model Canvas
Mit Hilfe dieses Canvas (übersetzt: Leintuch) skizzierst Du ein Grundgerüst Deines geplanten Geschäftsmodelles. Der Vorteil: Du fokussierst Dich auf das Wesentliche und erkennst im Überblick leichter Zusammenhänge und mögliche Schwachstellen.
Es ersetzt keinen detaillierten Businessplan, aber ist wirklich sehr hilfreich um alle Faktoren durchzudenken und zu berücksichtigen. Für visuelle Denker wie mich ein absolutes Super-Tool.
Die Methode wurde von Alexander Osterwalder entwickelt, der das Canvas unter Creative Commons Lizenz kostenfrei zur Verfügung stellt.
Probiers doch einfach selbst mal mit Deiner Business-Idee aus >> Download Freebie Business Model Canvas
Circle
Ein (Working-out-Loud-) Circle besteht aus 4-5 Personen, die sich im Rahmen der Circle-Guides 12 Wochen lang jeweils eine Stunde zum Peer Coaching treffen. Jede Person verfolgt ein persönliches Ziel und tauscht sich darüber auf Basis der Agenda aus den Wochenguides darüber aus. Für mich persönlich ist diese kollaborative Lernmethode eine totale Motivationsrakete. Diese Website ist nämlich auch das Ziel und Ergebnis aus einem meiner WOL-Circle.
Mehr Infos über die von John Stepper entwickelte Selbstlern-Methode und die kostenfreien Circle-Guides findet ihr >> hier zum Download
Coworking Space
= Raum für Zusammenarbeit.
Start-ups, Freiberufler und Projektmitarbeiter mieten immer öfter flexibel Arbeitsplätze in Coworking Spaces, statt alleine von zu Hause aus zu arbeiten bzw. gleich eigene Büros anzumieten. Diese Coworking Spaces befinden sich derzeit meist in urbanen Lagen der Metropolen, aber auch in ländlichen Regionen finden sich immer mehr moderne Bürogemeinschaften. Oft bieten Coworking Spaces neben regulären Schreibtischen auch Konferenzräume und Kreativflächen zum gemeinsamen Arbeiten. Eines der stärksten Argumente für die Nutzung von Coworking Spaces von Einzelunternehmern ist die motivierende & inspirierende Atmosphäre und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen. Mein persönlicher Sidepreneur-Traum: Zwei Tage pro Woche in einem Coworking Space an meinen Herzens-Projekten zu arbeiten.
Creative Commons Lizenz (CC)
Creative Commons (CC) ist eine gemeinnützige Gemeinschaft für verschiedene Lizenzverträge im Internet.
Anhand der sechs verschiedenen Standard-Lizenzverträge kann ein Autor der Öffentlichkeit einfach die Nutzungsrechte an seinem Werk einräumen.
Dabei unterscheiden sich die Lizenzen deutlich – einige schränken die Nutzung stark ein, andere ermöglichen auf das Urheberrecht weitgehend zu verzichten.
Gerade im Bereich New Learning werden viele Materialien unter CC-Lizenz der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Details zu allen Lizenzen findet man direkt bei >> CC in deutsch
Design Thinking
Beim Design Thinking geht es um kreative Problemlösung in einem interativen Prozess. Von der Idee zur Lösung in sechs Schritten. Dabei steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Die Methode ist eine inspirierende Mischung aus klar definiertem Prozess mit großer Kreativität im Team. Immer mit zentralem Blick auf den Kunden, geht es durch die sechs Schritte
- Verstehen
- Beobachten
- Sichtweise definieren
- Ideen sammeln
- Prototypen entwickeln
- Testen
Am besten funktioniert der Prozess in einem großem Raum mit Kollaborations-Möglichkeiten z.B. an Whiteboards und mit flexiblen Möbeln. Besonders aktiv wird es dann in Schritt 5 bei dem Prototypen entwickelt und dabei ganz konkret gebaut werden. Dabei kommen verschiedene Materialien wie Bastelmaterial und Legosteine zum Einsatz. Ich habe mal einen DT Workshop als Team-Event gemacht und war verblüfft, wie viele spannende Lösungen wir als Gruppe für komplexe Herausforderungen der Zukunft fanden. Und vor allem unglaublich viel Spaß dabei hatten!
Mehr Details zur Methode gibts direkt beim Hasso Plattner Institut, die erste deutsche School of Design Thinking.
Daily Standup
Das Daily Standup ist einer von 5 fixen Events aus SCRUM. SCRUM ist ein Regelwerk für agiles Arbeiten. Ich selbst habe eine Zertifizierung als Scrum-Master absolviert und bin begeistert von der Methode
EduScrum
eduScrum (Education+SCRUM) ist eine SCRUM-Variante speziell für Lernende. und wurde initial in den Niederlanden entwickelt. Dabei werden Lern-Teams gebildet, die gemeinsam Aufgaben selbstständig bearbeiten. Der nimmt eine gänzlich andere Rolle ein und legt lediglich das Endziel der Lernreise fest und steht während des Prozesses als Lerncoach zur Seite.
Ich wünsche mir sehr, dass meine Tochter zukünftig in der weiterführenden Schule so lernen darf!
>> Download eduScrum-Guide in deutsch
EduTech
Technik in der Bildung
Du hast Fragen?
Ich freu mich darauf!
Du weißt nicht, wo Du anfangen sollst? Ging mir am Anfang ganz ähnlich 🙂